Ein super Spa-Team ist für mich eine Mischung aus liebenswerten Mitarbeiter:innen, die mit Leidenschaft und Freude täglich ihre Gäste begeistern. Wenn dann noch die Wirtschaftlichkeit nicht aus dem Blickfeld gerät, ist diese Mannschaft für mich ein Dreamteam.
Richtig, die Kombination ist super und ich freue mich jeden Tag im A-Rosa Kitzbühel darüber! Durch meinen Schwerpunt SPA erreiche ich leichter eine Sichtbarkeit sowie eine große Akzeptanz im gesamten Haus zum Thema Wellness und Spa. Oft wird der Spa in einem Hotel stiefmütterlich behandelt und in den Keller zurückgedrängt. Das passiert bei uns im Resort nicht. Die Gästezufriedenheit, die wir durch unsere Arbeit im Spa erreichen sowie die wirtschaftliche Komponente ist für unsere Geschäftsführung sehr präsent. Warum es die Kombi „Spa und Direktion“ so selten gibt, liegt auch an der Persönlichkeit als Führungskraft. Eingetretene Wege zu verlassen, verlangt durchaus Mut und kann nur individuell gehandhabt werden. Grundsätzlich kann ich aber jeder/m Spa-Manager:in ermutigen, neue Wege auszuprobieren. Ich kann diesen Schritt nur empfehlen!
Tatsächlich hat sich die Hotellerie als Arbeitgeber in den letzten Jahren durch altmodische und unflexible Arbeitsstrukturen sehr unattraktiv gemacht. Die provokante These „kümmert Euch um Eure Mitarbeiter:innen, die Gäste kommen von alleine“ stimmt derzeit absolut. Die Hotellerie sowie die Wellnessbranche generell muss umdenken. Offen für Quereinsteiger, flexible Arbeitszeitmodelle, faire Löhne und eine starke Führung müssen diese Arbeitsplätze wieder interessant machen. Der Spa-Bereich ist ein optimaler Arbeitsplatz für junge Menschen, die ihre Affinität zu Fitness, Gesundheit, Beauty, Social Media und Lifestyle im Beruf ausleben möchten. Bei uns verschmelzen die privaten Vorlieben mit dem Job perfekt.
Bei den Mitarbeiter:innen ist es wie mit dem Geld – „Haben kommt von Halten“. Benefits für Mitarbeiter:innen sind für ein modernes Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Aber noch mehr als Fitnessstudionutzung, Schulungsprogramme, Reduktionen bei Partnerbetrieben etc., ist eine ehrliche Wertschätzung, der Austausch zwischen Mitarbeiter:innen und Führungskraft, die Akzeptanz und Integrationsfähigkeit von Lebensmodellen, sowie die Perspektive nach persönlicher und beruflicher Weiterentwicklung. Wer dies versteht und in seinen Betrieben auch nachhaltig umsetzt, wird aus der Dauerspirale „Fachkräftemangel“ aussteigen.
Ein Lächeln, eine Anerkennung, eine freundliche Begegnung – wie Mitarbeiter:innen und Gäste aufeinandertreffen ist absolut entscheidend, ob ein Urlaub oder ein Spa-Besuch wahrgenommen wurde und eine nachhaltig positive Erinnerung erweckt. Das Fotos des Mitarbeiters auf Social Media erinnert mich auf eine besondere Weise daran, dass ich mich willkommen gefühlt habe, dass meine Gastgeber echte Menschen mit Herz und Seele waren. Dies wird sich auch mit fortschreitender Digitalisierung nicht ändern, nein im Gegenteil, es wird noch wichtiger und wertvoller, echte Gefühle zu transportieren. Deswegen sind loyale Mitarbeiter:innen, die sich selbst als Gastgeber fühlen, der größte Wert eines Hotelbetriebes. Soziale Medien haben eine immer größere Kraft, gerade in unseren Wohlfühlbereichen und Spa-Einrichtungen. Echte Bilder, richtige Emotionen und Geschichten kommen bei den Gästen und Freunden gut an und erreichen enorme Strahlkraft. Auch unser Spa-Team (die Spa-Expert:innen) nutzt Instagram, um auch bei zukünftigen Spa-Mitarbeitern:innen sichtbar und nahbar zu sein. Auch das ist ein Teil davon, wie wir uns in Zukunft bei unseren Mitarbeitern:innen bewerben müssen, nicht mehr nur die Bewerber:innen bei uns.
Ich finde das SpaCamp als gewachsene Branchen-Veranstaltung absolut genial. Auch die Community dahinter kann sich sehen lassen. Seit Jahren begleitet mich das SpaCamp bei meiner Arbeit und bei meiner Karriere als Spa-Manager mit seinem großen Austausch, Networking und pure Wellness-Kompetenz. Ich kann nur jedem Hotelier diese Veranstaltung als Motivationsbooster für seine Spa-Mitarbeiter:innen empfehlen, für eine Spa-Führungskraft ist es ohnehin ein Muss.
Interview für das SpaCamp mit DI (FH) Wolfgang Falkner